Die Bilder von Franziskus Wendels lassen sich in keine gängige Kategorie einordnen. So geben denn seine Bilder auch keine fertigen Antworten, sondern lassen viel Spielraum für die Phantasie. Das Gegenständliche des Bildes wird meist nur angedeutet. Vieles der dargestellten Thematik bleibt offen. Die Kombination von Unschärfe und nächtlicher Lichtsituation schafft eine geheimnisvolle Stimmung. Es bleibt dem Betrachter überlassen, die Geschichte zu Ende zu denken.
Die Nacht ist die von Wendels bevorzugte Tageszeit. In seinen Bildern zieht das Licht in der Dunkelheit die Blicke magisch an, weckt Assoziationen und macht neugierig. Dabei ist die Nacht in der Großstadt eine andere als auf dem Land. Hier ein städtisches Lichtermeer, Verkehr, Restaurants und Bars, auf dem Land dagegen Dunkelheit, Ruhe, ab und zu ein zu später Stunde in einer einsamen Gegend verbeifahrendes Auto. Beides wird in einer äußerst reduzierten Farbgebung, in der die Farben Grau, Schwarz, tiefes Grünblau und gelegentlich Ocker überwiegen, auf eine faszinierende Weise dargestellt. Teilweise stellt sich angesichts der Werke eine Art Déjà-vu-Gefühl ein: Es scheint als habe man eine ähnliche Situation irgendwo irgendwann schon einmal erlebt.
Die mit größter Präzision und Kunstfertigkeit ausgeführten Arbeiten von Franziskus Wendels zeigen kein marktschreierisches Pathos, aber sie tragen den Stempel des Individuellen, des Besonderen und so nimmt es nicht Wunder, dass sie mittlerweile in zahlreichen Museen und namhaften Institutionen zu sehen sind. Neben seiner Malerei arbeitet der Künstler auch mit Videos und Licht-Installationen.
Die Heimatverbundenheit des Malers kommt unter anderem darin zum Ausdruck, dass er nicht nur in seiner Wahlheimat Köln, sondern ebenfalls in seiner Geburtsstadt, und hier bezeichnenderweise in der ehemaligen Backstube seiner Eltern, ein Atelier unterhält.
Der Eintritt ist frei. Weitere Infos bei Kulturwart Wolf-Henry Sturt, Telef.: 0 65 92 / 14 34